Personalisierte Arzneimitteltherapie



Mammakarzinom: DNA-Test zur individuellen Therapiesicherheit mit Tamoxifen

Mit dem STADA Diagnostik DNA-Test lässt sich die Brustkrebsbehandlung mit Tamoxifen optimieren. Tamoxifen ist ein selektiver Estrogenrezeptormodulator, der erst im Körper über das Enzym CYP2D6 zum eigentlichen Wirkstoff (Endoxifen) umgebaut wird. Weil das Enzym CYP2D6 genetisch sehr variabel ist, sprechen die Patientinnen unterschiedlich auf die Therapie an. Mit dem Tamoxifen-Test kann die Aktivität des Enzyms CYP2D6 überprüft und den Patientinnen eine individuelle Therapie empfohlen werden.

DNA-Test Tamoxifen ermöglicht optimierte Therapie

Die Mehrzahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen weist einen hormonabhängigen Tumor auf und erhält nach der operativen Entfernung des Tumors adjuvant eine antihormonelle Therapie mit dem Hormonrezeptorblocker Tamoxifen alleine oder in Kombination mit Aromatasehemmern. Tamoxifen blockiert die Östrogen-Rezeptoren und verhindert das Wachstum des Tumors. Jedoch nicht alle Frauen können gleichermaßen von der Behandlung mit Tamoxifen profitieren.
Tamoxifen ist ein Prodrug und wird vom körpereigenen Enzym CYP2D6 in den aktiven Wirkstoff Endoxifen umgewandelt. Bei jeder zweiten Frau weist dieses Gen jedoch Variationen auf, die die Aktivität des Enzyms erhöhen oder reduzieren. Erhöhte Aktivität bedeutet, dass zu viel Endoxifen gebildet wird – bei diesen Frauen (ca. 3%) treten häufig starke Nebenwirkungen auf. Ist die CYP2D6-Aktivität reduziert (bei ca. 40% der Patientinnen) oder gar nicht vorhanden (ca. 7%), kann das Therapieziel meist nicht erreicht werden.
Noch vor Beginn der Therapie kann mit dem DNA-Test Tamoxifen der jeweilige Metabolisierungstyp der Patientin bestimmt und das wirksamste Therapieschema empfohlen werden.




Diagnostische DNA-Tests präventiv helfen das Risiko von Nebenwirkungen bei Medikamenten zu vermieden

Die Wirksamkeit und die Verträglichkeit von Medikamenten hängt von der individuellen genetischen Disposition der Patienten ab. Werden DNA-Tests noch vor Beginn einer Therapie durchgeführt, können sie helfen, eine Prognose zu erstellen, ob ein Arzneistoff wirkt oder vertragen wird. Solche Tests bieten potentiell Entscheidungshilfen für die Wahl einer auf den Stoffwechsel des Patienten individuell zugeschnittenen Therapie an.

STADA Diagnostik bietet aktuell drei DNA-Tests an, welche über die individuelle Verträglichkeit und Wirksamkeit ausgewählter Medikamente wie Tamoxifen zur Behandlung von Brustkrebs, Statine zur Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels sowie Clopidogrel zum Schutz bei erhöhtem Herzinfarkt- und Thromboserisiko informieren. Als Partner, für die Durchführung der Labortests, fungiert das Frankfurter Biotechnologie-Unternehmen humatrix.

Ablauf und Durchführung der Tests

Bei den Tests handelt es sich um IGeL-Leistungen des behandelnden Arztes. Die Laborleistung können Patienten direkt in der Apotheke kaufen. Nach einer genetischen Beratung durch den behandelnden Arzt entnimmt dieser eine Blutprobe (1 ml gerinnungsgehemmtes Blut aus der Vene) und sendet diese an das humatrix-Labor. Dort erfolgt die DNA-Analyse. Die Ergebnisse werden an den Arzt übermittelt, der die weitere individualisierte Therapie mit dem Patienten bespricht. Red.

Quelle:
Pressegespräch „1 Jahr STADA Diagnostik – Innovationen für mehr Therapiesicherheit“ am 20. März 2014 in Köln. Veranstalter: STADA Arzneimittel.


 

Oktober 2014

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